Navigation auf uzh.ch
Mycobacterium tuberculosis (IGRA = Interferon-Gamma Release Assays)
Quantiferon (QuantiFERON®-TB Gold Plus)
Dieser Test nutzt die ELISA-Technik zum Nachweis von Interferon-γ aus Plasma, welches durch sensibilisierte T-Zellen produziert wird, wenn diese durch spezifische Antigene (auf zwei Röhrchen verteilt: Röhrchen TB1 mit von ESAT-6 und CFP 10 abgeleiteten Peptiden; Röhrchen TB2 mit nicht klar deklarierten kurzen Peptiden) des Mycobacterium tuberculosis-Komplexes stimuliert werden. Diese in vitro T-Zell-vermittelte Immunantwort auf mykobakterielle Antigene kann jedoch bei einer Infektion mit Mycobacterium kansasii, Mycobacterium szulgai und Mycobacterium marinum ebenfalls positiv ausfallen. Bei anderen nicht-tuberkulösen Mykobakterien und nach Impfung mit einem BCG-Stamm kommt es zu keiner Immunantwort, da die verwendeten stimulierenden Antigene (ESAT-6 und CFP-10) in diesen Mykobakterien nicht vorkommen.
Im Test werden eine Positivkontrolle (Stimulierbarkeit der Lymphozyten) und eine negative Kontrolle (Messung von Interferon-γ im Plasma ohne Stimulation zum Ausschluss einer sonstigen [z. B. bei Grippe] Interferon-γ-Produktion) mitgeführt. Bei der Beurteilung der Resultate muss auf folgende Punkte hingewiesen werden:
Angewandter Test:
QuantiFERON®-TB Gold Plus ELISA (Cellestis-QIAGEN, Chadstone, Victoria, Australien)
Herstellerangaben:
Sensitivität: 95%
Spezifität 98%
Besonderheiten:
Für den Test muss Blut des Patienten in die vier vorgesehenen Röhrchen bis zur Markierung gefüllt werden. Bitte beachten Sie die Anleitung, welche der Packung der vier Entnahmeröhrchen beigelegt ist. Die Proben sollten innerhalb von 16 Stunden in unserem Institut eintreffen und inkubiert werden, ansonsten ist ein korrektes Resultat nicht gewährleistet.
Referenzen:
Updated guidelines for using interferon gamma relesase assays to detect Mycobacterium tuberculosis Infection - United States.
Mazurek GH, Jereb J, Vernon A, LoBue P, Goldberg S, Castro K, IGRA Expert Committee, Centers for Disease Control and Prevention (CDC) (2010)
MMWR Recomm Rep. 59:1-25
Tuberkulose am Arbeitsplatz - Gefährdung und Prävention.
Jost M, Merz B, Ruegger M, Zellweger JP, Meier HS, Cartier P, Käslin E (2010)
Suvapro. 69-717
First independent evaluation of QuantiFERON-TB Plus performance.
Barcellini L, Borroni E, Brown J, Brunetti E, Codecasa L, Cugnata F, Dal Monte P, Di Serio C, Goletti D, Lombardi G, Lipman M, Rancoita PM, Tadolini M, Cirillo DM (2016)
Eur Respir J 47: 1587-1590
T-Spot (T-Spot.TB Test)
Der T-Spot ist ein Test zum Nachweis von T-Lymphozyten, die auf Stimulation durch Mycobacterium tuberculosis-Komplex-Antigene reagieren. Es handelt sich um einen vereinfachten ELISPOT (enzyme-linked immunospot), mit dem einzelne aktivierte T-Zellen gezählt werden können. Periphere Leukozyten werden aus heparinisiertem Patientenblut isoliert, gewaschen, gezählt und mit zwei verschiedenen TB-spezifischen Antigenen (ESAT-6 und CFP-10) sowie einer Positiv- und einer Negativkontrolle im Mikrotiterformat inkubiert. Produziertes Interferon-γ wird mit Hilfe spezifischer Antikörper auf einer Membran am Boden der einzelnen Vertiefungen festgehalten. Jeder Punkt (Spot) stellt eine einzelne, Interferon-γ ausscheidende T-Zelle dar. Die Anzahl der entstandenen Punkte ist ein Mass für die Menge der M. tuberculosis-sensitiven T-Lymphozyten im peripheren Patientenblut.
Das Testergebnis ist positiv, wenn das Antigen ESAT-6 minus Negativkontrolle und / oder das Antigen CFP-10 minus Negativkontrolle 8 oder mehr Spots aufweist.
Das Testergebnis ist grenzwertig, wenn das Antigen ESAT-6 minus Negativkontrolle und / oder das Antigen CFP-10 minus Negativkontrolle 5-7 Spots ergibt.
Das Testergebnis ist negativ, wenn beide Antigene (ESAT-6 und CFP10) minus Negativkontrolle 4 oder weniger Spots ergeben.
Es muss bei der Beurteilung der Resultate auf folgende Punkte hingewiesen werden:
Angewandter Test:
T-Spot (T-Spot.TB Test, Oxford Immunotec, Oxfordshire, UK)
Herstellerangaben:
Sensitivität: >98.8%
Spezifität: >99%
Referenzen:
Updated guidelines for using interferon gamma relesase assays to detect Mycobacterium tuberculosis Infection - United States.
Mazurek GH, Jereb J, Vernon A, LoBue P, Goldberg S, Castro K, IGRA Expert Committee, Centers for Disease Control and Prevention (CDC) (2010)
MMWR Recomm Rep. 59:1-25.
Tuberkulose am Arbeitsplatz.-Gefährdung und Prävention.
Jost M, Merz B, Ruegger M, Zellweger JP, Meier HS, Cartier P, Käslin E (2010)
Suvapro. 69-71.
Streptococcus pneumoniae (Antigennachweis)
Der Test weist ein Pneumokokkenantigen im Urin nach und unterstützt die Diagnostik einer Pneumokokkenpneumonie. Ein positives Testergebnis aus Urin ist auch bei asymptomatischen Trägern von Streptococcus pneumoniae, insbesondere bei COPD möglich. Bei Bakteriämie mit anderen Streptokokken der Streptococcus-mitis-Gruppe kann der Test wegen Kreuzreaktionen falsch positiv ausfallen.
Darüber hinaus ist der Test zum Nachweis der Pneumokokkenmeningitis (Untersuchungsmaterial Liquor) einsetzbar. Hier ist die Gefahr einer Kreuzreaktion gering, weil Meningitiden mit anderen Streptokokken der S. mitis-Gruppe ohne spezielle Grunderkrankungen (Sinusitis, Hirnabszess) kaum vorkommen.
Angewandter Test:
Chromatografischer Immuntest (Sofia S. pneumoniae FIA, Quidel, San Diego, USA)
Treponema pallidum
Der direkte Erregernachweis gelingt nur in der Frühphase der Erkrankung (PCR). Schon 3-4 Wochen nach Infektion sind Antikörper nachweisbar. Die zwei bei uns eingesetzten Suchteste (EIA und TPPA) erfassen gleichzeitig IgM und IgG, aber Kreuzreaktionen mit verwandten Bakterien sind bekannt. Da eine Unterscheidung beider Antikörperklassen in diesen Tests nicht möglich ist und unspezifische Reaktionen ausgeschlossen werden müssen, werden positive Suchtestresultate immer durch spezifischere Bestätigungstests in der Dermatologischen Klinik des UniversitätsSpitals Zürich überprüft. Bei Organspendern führen wir immer beide Suchteste durch.
Für den Antikörpernachweis im Liquor ist immer parallel ein Serum abzunehmen, um eine Bluthirnschrankenstörung von einer inthrathekalen Antikörperproduktion abzugrenzen (Untersuchung bei positivem Suchtest in der Dermatologischen Klinik).
Herstellerangaben (Serum): (je nach Stadium)
Sensitivität: 97.3%
Spezifität: 99%
Angewandte Tests:
Enzym-Immuno-Assay, qualitativ (Syphilis ELISA IgG+IgM, Vircell, Granada, Spanien), TPPA (Treponema pallidum Partikelagglutinationstest, quantitative Titerangabe; SERODIA® -TPPA, Fujirebio, Tokyo, Japan)
Die Meldung an das BAG und den Kantonsarzt erfolgen durch das Laboratorium der Dermatologischen Klinik des UniversitätsSpitals.