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Indikation:
Pneumonie
Probenmaterial:
Tracheal-/Bronchialsekret, Bronchoalveoläre Lavage
Legionellen färben sich in der Gramfärbung kaum an. Kulturelle Untersuchungen auf Legionellen müssen speziell angefordert werden, da spezielle Kulturverfahren angewendet werden müssen. Wir empfehlen den Antigennachweis im Urin für Serotyp 1 -> serologische Abklärung (siehe Kapitel 4) bzw. den Direktnachweis von Legionellen mittels PCR (siehe Kapitel 5).
Legionella spp. müssen von den Laboratorien innerhalb einer Woche dem BAG und dem Kantonsarzt gemeldet werden.
Leptospira interrogans
Indikation:
Fieber unklarer Genese, Ikterus, Nephritis, Meningitis, Encephalomyelitis
Die Kultivierung ist nur in Spezialnährmedien möglich und die Bebrütung dauert mehrere Tage, weshalb die Serologie die Methode der Wahl darstellt (siehe Kapitel 4). In Spezialfällen für Kultur Kontakt mit Laborleitung.
Listeria monocytogenes
Indikation:
Meningitis, Abort
Probenmaterial:
Vaginalabstrich, Blutkultur, Liquor, Plazentagewebe
Eine Besiedlung der Vagina und des Rectums mit Listerien wurde beschrieben und muss nicht mit einer Infektion korrelieren. Für den Nachweis von Listerien aus dem Stuhl bitten wir Sie, Kontakt mit dem Nationalen Zentrum für enteropathogene Bakterien (NENT), Institut für Lebensmittelsicherheit und –hygiene der Universität Zürich, Winterthurstrasse 272, 8057 Zürich, aufzunehmen. Aus dem Vaginalabstrich suchen wir explizit nur bei separater Anforderung auf dem Auftragsformular nach Listerien.
Listeria spp. müssen von den Laboratorien täglich dem BAG und dem Kantonsarzt gemeldet werden.
Methicillin resistenter Staphylococcus aureus (MRSA)
Dieser Keim erfordert spitalhygienische Massnahmen.
Indikation:
Risikopatient (z.B. Repatriierung, Status nach MRSA), therapieresistente Wundinfekte
Probenmaterial:
Punktat, Gewebe, Abstrich unterschiedlicher Lokalisation
Sämtliche Staphylococcus aureus Stämme aus Patientenproben werden in unserem Labor phänotypisch auf eine "Methicillin"-Resistenz überprüft. Das kulturelle Screening auf MRSA dauert mindestens 1 Tag. Eine Diagnose ist auch molekularbiologisch mittels PCR aus Direktmaterial möglich (siehe Kapitel 5).
Urogenitale Mykoplasmen (Mycoplasma hominis, Ureaplasma urealyticum)
Indikation:
Verdacht auf Harnwegsinfekt / Pyelonephritis, Urethralsyndrom, Urethritis, Kolpitis, Abort, Sepsis nach Geburt/Abort, Conjunctivitis, Neugeborenenpneumonie, Arthritis
Probenmaterial:
Urin, Cervical-Abstrich, Plazenta, Gelenkspunktat, Liquor, Conjunctival-Abstrich, Tracheal- / Bronchialsekret bei Neugeborenen, Bronchoalveoläre Lavage, Sternum
M. hominis und U. urealyticum werden nur nach spezieller Anforderung gesucht; in Proben aus dem Genitalbereich werden genitale Mycoplasmen mit Ausnahme von Vaginal- und Cervikalabstrichen routinemässig gesucht.
Mycoplasma genitalium
Indikation:
Urethritis, Urethralsyndrom, Adnexitis, unerfüllter Kinderwunsch
Probenmaterial:
Vaginal-, Cervical-Abstrich, Urethral-Abstrich, Urin
Die Methode der Wahl ist der Direktnachweis mittels PCR (siehe Kapitel 5).
Mycoplasma pneumoniae
Indikation:
ambulant erworbene Pneumonie, unter Umständen mit ZNS-Beteiligung
Probenmaterial:
Tracheal-/Bronchialsekret, Bronchoalveoläre Lavage, Rachenabstrich
Der Nachweis von M. pneumoniae erfolgt mittels PCR (siehe Kapitel 5). Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, eine serologische Untersuchung durchzuführen (siehe Kapitel 4).
Neoehrlichia mikurensis (Candidatus Neoehrlichia mikurensis)
Indikation:
Fever of unknown origin (FUO)
Probenmaterial:
anti-koaguliertes Blut (Citrat-Blut) und Knochenmark
Die Methode der Wahl ist der Direktnachweis mittels PCR (siehe Kapitel 5).
Indikation:
Verdacht auch Nokardiose (i.d.R. immunkompromittierte Patienten), Hirnabszess, pulmonale Infektion.
Probenmaterial:
Punktat, Abszessmaterial, Eiter, Tracheal-/Bronchialsekret, Bronchoalveoläre Lavage, Liquor
Die Analyse muss speziell verlangt werden, da die Kulturen länger bebrütet werden müssen.
Neisseria gonorrhoeae
Indikation:
Urethritis, Urethralsyndrom, Adnexitis, unerfüllter Kinderwunsch, Conjunctivitis
Probenmaterial:
Vaginal-, Cervical-Abstrich, Urethral-Abstrich, Urin, Conjunctival-Abstrich
Die Methode der Wahl ist der Direktnachweis mittels PCR (siehe Kapitel 5). Da N. gonorrhoeae während des Probentransportes schnell abstirbt, gelingt der kulturelle Nachweis nicht immer. Es ist aber sinnvoll, Kulturen für N. gonorrhoeae anzulegen, um allfällige Resistenzen bzw. die Antibiotika-Empfindlichkeit zu bestimmen.
Gonokokken müssen von den Laboratorien innerhalb einer Woche dem BAG und dem Kantonsarzt gemeldet werden.